geRECHTigkeit  Ausprobieren

Ist es gerecht, wenn immer alle das Gleiche bekommen, auch wenn einige sowieso schon mehr haben? Oder ist es gerechter, wenn wir nach Ressourcen und Zugängen, nach Sichtbarkeit und Bedürfnissen entscheiden? Wer gerecht sein will, muss sich Gedanken machen. Eines ist aber klar: Es ist nicht gerecht, dass es kein flächendeckendes kulturelles Angebot für Kinder mit Behinderung gibt. Mit geRECHTigkeit setzt FELD ein weiteres demokratiebildendes Begegnungsprojekt an Berliner Schulen um und ermöglicht Tauben* Kindern kulturelle Teilhabe in ihrer Muttersprache: der Deutschen Gebärdensprache. In zwei parallelen Teilprojekten erforschen Kinder mit Tauben* und hörenden Künstler*innen, was für sie Gerechtigkeit bedeutet.

Foto: Daniel Seiffert

Ernst-Adolf-Eschke-Schule mit Ela Beysun & Jan Kress

Taube* Kinder haben ein Recht auf Kommunikation in Gebärdensprache (DGS). Gleichzeitig wird von vielen Hörenden der Fokus nach wie vor auf Hören und Lautsprechen, also orale Erziehung, gelegt. Dies wird als Audismus bezeichnet und führt dazu, dass 90% der Tauben* Kinder unter Sprachdeprivation leiden. 

Zusammen mit den Künstler*innen Ela Beysun und Jan Kress entdecken die Schüler*innen der Eschke-Schule die Vielfalt der Gehörlosenkultur anhand ihrer verschiedenen Kunstformen wie Visual Vernacular, Poesie, Slam, Musik, Tanz und Theater. Die Schüler*innen bringen ihre eigenen Erfahrungen ein, sie forschen, entdecken und suchen sich ihre eigenen, neue Formen. Wo erfahren sie Ungerechtigkeiten und wie sähe eine gerechtere Welt, z.B. ohne Audismus aus? Wofür wollen sie sich einsetzen und sich gemeinsam stark machen? Und welche Ausdrucksform finden sie dafür? Sie performen für mehr Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung und Audismus.

Charlotte-Salomon-Grundschule mit Charlotte Bartesch & Dennis Deter

Gemeinsam mit den Schüler*innen erforschen die Künstler*innen Charlotte Bartesch und Dennis Deter reale und fiktive Formen des Widerstands als aktiven, körperlichen Ausdruck des Strebens nach Gerechtigkeit. Mithilfe von öffentlichkeitswirksamen Aktionen der jungen Protestgeneration wie z.B. Fridays for Future, Letzte Generation und Just Stop Oil dekonstruiert die Gruppe die Proteste und sucht nach den Ursprüngen des Widerstands im Alltag. Wie klein kann Widerstand sein? Wie groß kann er werden? Dazu eignen sie sich existierende Formen von Protest-Art Bewegungen an und kreieren neue Protestformen mit den Mitteln der zeitgenössischen Performance-Kunst. 
Wie lässt sich mit diesen Mitteln effektiv auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen? Was sind gemeinsame Ziele, für die wir uns wirklich einsetzen wollen? Und wieviel Bewegung ist eigentlich nötig, um eine Bewegung  entstehen zu lassen?

MIT Schüler*innen der Charlotte-Salomon-Grundschule & Silke Thoms, Christiane Krüger und Schüler*innen der Ernst-Adolf-Eschke-Schule & Peggy Bührmann, Alicia Fischer, Theresa Janning / KÜNSTLER*INNEN Charlotte Bartesch, Ela Beysun, Dennis Deter, Jan Kress / MITARBEIT Julius Brockmann, Lynn Dambacher / PROJEKTLEITUNG Charlotte Bartesch, Marit Buchmeier / KONZEPT Team FELD Theater (Charlotte Bartesch, Marit Buchmeier, Gabi dan Droste, Miri Glöckler, Verena Lobert), Kerstin Wiehe, David Reuter

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