Das FELD Theater für junges Publikum schreibt zum sechsten Mal eine sechswöchige Residenz aus, im Zeitraum Oktober – November 2023 aus.
Der Open Call wendet sich an Künstler*innen, Tänzer*innen und Choreograph*innen, ob Einzelkünstler:in oder ein Duo, die in Berlin arbeiten und leben.
Insbesondere wenden wir uns an Künstler*innen, die bislang noch nicht bzw. wenig für alternative Publika (junges Publikum, Senior*innen, sog. Nichtbesucher*innen) gearbeitet haben.
Die Resident*innen entwickeln ein Modell der Partizipation, bei dem sie soziale Akteur*innen einbeziehen. Die hier gemachten Erfahrungen sollen Impulse setzen für die eigene künstlerische Weiterentwicklung.
Wir stellen der Residenz unser STUDIO (1.OG) zur Verfügung, sowie bei Bedarf auch unser FELD-Zimmer (Tinyhouse auf dem Vorplatz).
Die Residenz wird durch Mentor*innen von FELD unterstützt und durch ein schreibendes Outside-Eye begleitet. Wir unterstützen ebenfalls bei Kontakten zu Akteur*innen z.B. aus Schule, Kita, Nachbarschaftstreff oder Senior*innenheim.
Voraussetzung für die Bewerbung ist eine Meldeadresse in Berlin, an Hochschulen immatrikulierte Studierende können sich leider nicht bewerben. Die Beantwortung unseres Fragebogens bis zum 31.03.2023.
Alle Einreichungen werden von einer dreiköpfigen künstlerischen Jury begutachtet. Die Auswahl wird Ende April bekanntgegeben.
GRUNDGEDANKEN ZUM RESIDENZPROGRAMM
PARTIZIPATION
Das FELD Theater versteht Partizipation nicht nur als Vermittlung eines Kunstproduktes in Richtung Publikum, sondern denkt sie als künstlerisches Prinzip in den Entwicklungs-Strukturen und kreativen Prozessen von Anfang an mit. FELD Theater vertritt und entwickelt ein Kunstverständnis, bei dem Künstler*innen mit Sozialraum-Akteur*innen und Zuschauenden in künstlerischen Formaten miteinander in den Dialog treten. Das können Beteiligungsprojekte sein, in denen Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senior*innen selbst künstlerisch aktiv werden, ebenso wie die Einbeziehung dieser Akteur*innen als Expert*innen und als Try-Out-Publikum in Entwicklungsphasen von Aufführungsformaten. Entstehen können auch Aufführungen, deren Darbietungs- und Kommunikationsstrategien Zuschauende aktiv involvieren.
Ein partizipatives Modell für eine Residenz zu entwickeln kann auch bedeuten einen künstlerisch-forschenden Dialog mit Akteur*innen eines Sozialen Felds oder kulturellen Hintergrunds zu eröffnen. Das Format ist dabei völlig offen.
KÜNSTLERISCHE FORSCHUNG
Künstlerische Entwicklung im Allgemeinen, insbesondere aber die Entwicklung künstlerischer Projekte für junges Publikum und neuer Formate, wie wir sie anstreben, braucht Raum und Zeit für künstlerische Forschungen, bei denen ohne Produktionsdruck Ideen und Ansätze ausprobiert, weiterentwickelt oder wieder verworfen werden können. Dieser Prozess ist Kern künstlerischen Schaffens. Künstlerische Entwicklung braucht zudem Freiräume, in denen Neues gewagt, ausprobiert und Grenzen ausgelotet werden können, ohne zwangsläufig zu einem sofortigen Ergebnis führen zu müssen.
PARTIZIPATIVE KÜNSTLERISCHE FORSCHUNG
Dieser Freiraum ist gerade für die Arbeit mit jungem Publikum zentral: Mit seinen von Erwachsenen abweichenden Zugängen und manchmal auch unerwarteten, überraschenden Reaktionen auf ästhetische Angebote fordern junge Zuschauer*innen die erwachsenen Künstler*innen häufig zum Umdenken und Umarbeiten ihrer Ideen auf. Dieser offene Experimentierraum ist aber auch für Künstler*innen essenziell, die aus ihrem gewohnten Arbeits- und Wirkungsfeldern herausgehen und alternativen Publika und sozialen Akteur*innen begegnen möchten.
TERMINE und KONTAKT
Deadline Bewerbung: 31.03.2023
Kontakt: verena@jungesfeld.de
Stichwort: Tanz-Residenz in FELD