Der Zauber der Gebärdensprache (AT)

Eyk Kauly und Athena Lange nutzen die Residenz um sich mit dem Thema sprachliche Deprivation auseinanderzusetzen. 90% der Taub* geborenen Kinder haben hörende Eltern. Bis zu 70% der Tauben Kinder leiden in den ersten Lebensjahren unter Sprachdeprivation, was auf die bevorzugte Vermittlung von Lautsprache statt Gebärdensprache zurückzuführen ist. Allzu oft wird hörenden Eltern Tauber Kinder gesagt, sie müssten sich zwischen mündlicher Sprache und Gebärdensprache entscheiden, und vor so eine Wahl gestellt, wollen viele Eltern, dass ihr Kind so ist, wie sie auch sind. Vielen ist es auch nicht klar — und wird nicht klar gemacht — das Gebärdensprachen echte Sprachen sind. Tauben Kindern wird so der Zugang zu ihrer Muttersprache verwährt. Dies hat verheerende Auswirkungen auf deren Identitätsfindung und Lebensqualität.

Als Inspiration für ihre Arbeit nutzen Athena und Eyk das Kinderbuch „Der Zauber der Worte“ von Helen Mortimer und Racheal Dean. Ebenso arbeiten sie eng mit dem Kindergarten Allerhand in Berlin zusammen. Eine Bilinguale Einrichtung in denen Taube und hörende Kinder gemeinsam in DGS und Deutsch betreut werden. Gemeinsam mit den Kindern führen sie Workshops durch.

Athena nutzt die Residenz auch um ihre autorischen Fähigkeiten auszubauen und schreibt die Texte mit denen sie während der Residenz Szenen inszenieren selbst. Eyk gestaltet das Bühnenbild bzw die Requisiten und nutzt die Residenz auch um seine handwerklichen Fähigkeiten auszubauen. 

Gemeinsam entwickeln beide verschiedene Szenen um auszuprobieren wie das sehr sensible Thema „Sprachdeprivation“ auf der Bühne präsentiert werden kann. Dabei agieren beide als Akteure. 

Ziel ist es im Jahr 2025 ein Weihnachtsstück mit dem Titel „Der Zauber der Gebärdensprache (AT)“ auf die Bühne zu bringen. Das Stück soll für hörendes und Taubes Publikum zugänglich sein, denn Sprachdeprivation ist ein gesellschaftliches Thema, das bisher viel zu wenig in die Öffentlichkeit getragen wurde.

Taub* ist eine positive Selbstbezeichnung nicht hörender Menschen, unabhängig davon, ob sie Taub, resthörig oder schwerhörig sind. Weitere Informationen über das Thema Taubheit findet Ihr auf der Website von Diversity Arts Culture.

Öffentlicher Probedurchlauf

Am 19. Dezember um 16 Uhr

Gefördert im Rahmen des Pilotprojekts Residenzen im Tanz der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Du willst auf dem Laufenden bleiben? Dann hier entlang.