Die Tänzerinnen Hannah Juliane Steenbeck und Sophia Herzog setzen sich während einer Residenz im FELD Theater mit dem menschlichen Bedürfnis nach Berührung auseinander. Wie nahe können wir einander kommen? Wann sind wir einander zu nah? Wann wird miteinander zu gegeneinander?
Termine
1. Residenz-Testlauf: Mittwoch 19. April um 14 Uhr – Treffpunkt: Terrasse vor dem FELD Theater, offen für alle
2. Lecture & Workshop (im Rahmen von FELD Fusion): Montag, 22. Mai um 18 Uhr – im Saal, offen für Kolleg*innen & interessierte Öffentlichkeit
3. Residenz-Testlauf: Freitag, 02. Juni um 14 Uhr – im Studio, offen für alle
4. Residenz-Testlauf: Freitag, 02. Juni um 17 Uhr – Treffpunkt: Terrasse vor dem FELD Theater, offen für alle
Fotos: Charlotte Bartesch/Valentina Lorenzo
Texte über Tanz
Raum und Zeit, um ihre Praxis zu vertiefen und noch einmal neu auszurichten, bietet die „Residenzförderung für Berliner Tanzschaffende“. 2020 erstmals ausgeschrieben, fördert die Berliner Senatsverwaltung in dem Pilotprojekt professionell arbeitende Künstler*innen an neun Produktionsorten. Insgesamt fünf sechswöchige Residenzen konnte das FELD Theater ausrichten. Im Fokus der Residenzen stand die Frage der Partizipation: Wie können Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senior:innen in ein künstlerisches Projekt mit einbezogen werden? Ob sie in Beteiligungsprojekten als soziale Akteur:innen selbst künstlerisch aktiv werden oder als Expert:innen ihres eigenen Alltags Feedback zu den künstlerischen Prozessen geben, haben zwischen 2021 und 2023 elf Künstler*innen am FELD erforscht.
Kurzfassung
Während der Residenzen wurden die Künstler*innen wissenschaftlich begleitet. Über jedes Projekt ist ein Text entstanden, der auf Anfrage auch vollständig erhalten werden kann.
Residenz „Nahezu“ von Sophia Herzog und Hannah Juliane Steenbeck (Februar bis Juni 2023)
Text: Johanna Withelm
Mit dem menschlichen Grundbedürfnis nach Berührung befassten sich die Tänzerin und Tanzpädagogin Sophia Herzog und die Tänzerin und Choreografin Hannah Juliane Steenbeck während ihrer FELD-Residenz im Zeitraum von Februar bis Juni 2023. Wie nahe können wir einander kommen?, fragten sie. Und wann wird es zu eng?
Johanna Withelm (Autorin, Dramaturgin und Tanzwissenschaftlerin) war bei drei Testläufen für das Stück und bei einem Workshop mit Publikum dabei. Anschaulich schildert sie, was sie während der Performances wahrgenommen hat: Wie nah bin ich dem Geschehen als Zuschauerin oder wie distanziert blicke ich darauf – und inwieweit hängt meine Wahrnehmung schon von meiner Platzwahl ab? Was geschieht in meinem Körper, wenn sich die Tänzer*innen mir nähern? Als Zuschauende, so Johanna Withelms These, ist man immer auch aktiv an einer Vorstellung beteiligt. Ob sich die Zusehenden einbringen oder in der Rolle der Beobachtenden verbleiben sollen, muss eine Performance zu Beginn klar vermitteln, denn bereits das Bühnen-Setting wecke bestimmte Erwartungen, so Withelms Erkenntnis.
Gefördert im Rahmen des Pilotprojekts Residenzen im Tanz der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
FELD Fusion unterstützt durch Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz. Supported by Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT, which is funded by the German Federal Government Commissioner for Culture and the Media as part of the NEUSTART KULTUR initiative.