Auch in diesem Jahr organisieren wir zum Abschluss des großen Netzwerkprojekts Streitkultur#4: Mehr Mitmischen! ein FELDlager im FELD.
Zusammen mit dem Programm Kulturagenten für kreative Schulen organisieren wir in der 4. Runde das Partizipationsprojekt STREITKULTUR. Mit STREITKULTUR verfolgen wir in FELD die Erforschung möglicher Verknüpfungen von kultureller und politischer Bildung. Gemeinsam mit den Kulturagent*innen fragen wir: Wie können wir von- und miteinander lernen? STREITKULTUR ist ein Demokratie-Projekt mit den Mitteln der Kunst. Und es ist ein Kunst-Projekt mit politischen, gesellschaftlichen Themen.
Die Schüler*innen der 13 verschiedenen Berliner Schulen arbeiten mit Künstler*innen in Teilprojekten zu einem selbst gewählten Thema passend zu der jährlichen Schwerpunktsetzung: STREITEN, TEILEN, MITMISCHEN und MEHR MITMISCHEN
Ziel des FELDlagers ist es, Begegnungen zwischen den 15 Teilprojekten aus dem Projekt Streitkultur#4: Mehr Mitmischen! zu ermöglichen. Die Schüler*innen präsentieren sich gegenseitig ihre Projekte und kommen gemeinsam in einen Austausch.
Diese Jahr findet unser FELDlager vom 19. Juni – 30. Juni 2023 statt.
Am 30. Juni 2023 wird der große Streitkultur Festivaltag, das Highlight des Projekts, stattfinden. Dieser wird von Schüler*innen einer Klasse der Fritz-Karsen-Schule organisiert, durchgeführt und moderiert. Neben Präsentationen wird es spielerische Austauschmomente sowie ein, von den Schüler*innen geführten Polittalk geben.
Wir freuen uns schon auf das diesjährige FELDlager und wünschen allen Teilprojekten bis dahin viel Spaß beim streiten!
Wedding-Schule
Die Klassensprecher:innen der 4., 5. und 6 Klassen der Wedding-Schule haben im Projekt „DIY Schule: Gestalte dein Schulumfeld der Zukunft“ mit der Textildesignerin Joy Weinberger und dem Produktdesigner Bruno Ziebell überlegt, was an ihrer Schule neu gestaltet werden sollte. Unterstützt wurde die Gruppe von der Kulturbeauftragten und Sozialpädagogin Mechthild Vanassche.
Nach einer gemeinsamen Bestandsaufnahme von Schulgebäude und Schulhof haben sich Arbeitsgruppen zu einzelnen Themen gebildet. Es wurden Skizzen angefertigt, Modelle entworfen und Verhandlungen mit der Schulleitung und dem Hausmeister zu Umsetzungsmöglichkeiten geführt. Einige der Ideen konnten direkt realisiert werden wie das Weben eines Sichtschutzes an einem Zaun oder das Gestalten einer Chill-Ecke auf dem Hof. Beides sorgt für mehr Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten. Das hierfür genutzte Material stammt aus der Materialvermittlung und den Gebrauchtmärkten des Hauses für Materialisierung.
In einem zweiten Projektabschnitt werden auf dem Schulhof die Spielfeldlinien des Fußballfeldes ergänzt. Die fehlen nämlich – und das führt oft zu Konflikten. Weitere Umgestaltungsideen werden der Schulleitung übergeben und sollen im Schüler:innenparlament weiter diskutiert werden.
Joy Weinberger ist Textildesignerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. @_joyweinberger_
Bruno Ziebell ist Produktdesigner. Er lebt und arbeitet in Hamburg. brunoziebell.xyz
Die Wedding-Schule ist eine Grundschule mit gebundenem Ganztag. Mit den Schwerpunkten Kultur und Haltung und Werte leben und lernen ca. 500 Schüler:innen und 95 Mitarbeiter:innen gemeinsam im Herzen Berlins.
www.wedding-schule.de
Werbellinsee-Grundschule
Ein absurd tierischer Tanz-Battle
Als Ausgangspunkt für diese Präsentation ist das Buch „ Das Neinhorn“ von Marc-Uwe Kling. Hierbei interessieren uns vor allem das Spiel, welches der Autor auf den letzten Seiten vorschlägt. Tiere sammeln und ihre Namen so verändern, dass sie eine Qualität provozieren. Das NEINhorn, das immer nur NEIN Sagt. DAS JAguar, welches zu Allem JA sagt. Das DROHmedar, welches droht. Aus dieser Kombination von Tier und einer Qualität werden verschiedene Tänze kreiert. Die gesammelten Tänze wollen wir dann in einem Tanz-Battle aufeinander loslassen. Die süßen NEINhorns gegen die stolpernden GEGENwürmer. Zu pulsierenden Beats tanzen die Kinder in ihren spezifischen Charakteren und Tänzen gegeneinander und batteln um den fiktiven ersten Platz.
Julieta Figuroa und Felix Marchand leiten diesen Workshop mit anschließender Präsentation im Feld-Theater. Beide sind sowohl Tänzer*in als auch Schauspieler*in. Sie haben gemeinsam in verschiedenen Projekten zusammen gearbeitet. Es entstand unter anderem in Kollaboration die Performance „den Untergang vorwegnehmen“. Ein interdisziplinäres Stück gespielt von 5 Kindern für Kinder und Erwachsene.
Robert-Blum-Gymnasium
CHICKS* freies performancekollektiv nimmt gemeinsam mit Schüler*innen der 7. Klasse des Robert Blum Gymnasiums Geschlechterrollen auseinander:
Was bedeutet es in dieser Gesellschaft als „Junge“, „Mädchen“ oder nicht-binäre Person aufzuwachsen? Was bedeutet es queer zu sein, in einer Welt die uns in „normal“ und „nicht normal“ unterteilt? Wie gehen wir mit Zuschreibungen die uns im Alltag begegnen um?
Wir laden das Publikum in einen rotzigen Raum ein, in dem sich unsere Highheels in den Boden bohren, wir mit dem Lippenstift unsere Bärte nachziehen, unsere Beinbehaarung in Zöpfe flechten, wir den Smoking mit Barbie-köpfen schmücken, wir unsere Muskeln streicheln, wir die Stereotype auffressen. Wir kommen in Drag, wir singen schön schief, wir beschreiben uns selbst. Eure Bilder von uns verschwimmen.
CHICKS* freies performancekollektiv vereinen diverse Expert*innen und interdisziplinäre Künstler*innen im Gedanken eines queerfeministischen Netzwerks. Interaktive und installative Begegnungsformate verknüpfen sie in ihren Performances mit einem Bildertheater der Objekte und Atmosphären. In intensiven Rechercheprozessen suchen CHICKS* nach dem Gemeinsamen in ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten, nach dem, was sie umtreibt, was sie loswerden, was sie ändern wollen. Sie hinterfragen gesellschaftliche Konstruktionen von Gender, Sexualität, Klasse, race und Macht, um performative Alternativen und utopische Zusammenkünfte zu entwickeln. Außerdem geben CHICKS* Workshops, Seminare und Fortbildungen in den Bereichen queerfeministische Bildung und sexuelle Bildung für Jugendliche und Erwachsene, Profis und Laien.
Reinold-Burger-Oberschule
Toleranz
Was bedeutet Toleranz? In welchem Zusammenhang bist du tolerant? Was fällt dir schwer zu tolerieren? Die Schüler*innen erarbeiteten zu diesen Fragen in Diskussionsrunden unterschiedliche Facetten von Toleranz und Intoleranz. Aktuelle Vorkommnisse zum Thema Rassismus und Diskriminierung in der RBS wurden einbezogen und erörtert. In der künstlerischen Auseinandersetzung entstand so eine interaktive Fotoausstellung und eine schulinterne Aktion zur Erinnerungskultur, über die sich im Speed-Dating Verfahren ausgetauscht werden kann sowie eine Performance im öffentlichen Raum. Letztere wird von den Schüler*innen angeleitet und als Rollenspiel vorbereitet.
18 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 7 und 8 der RBS haben sich im Kultur und WPU – Kurs intensiv mit dem Thema Toleranz auseinandergesetzt und dabei verschiedene performative Formate kennengelernt und auspropiert.
Künstlerisch wurden die dabei von Liebe Matern (Lehrerin), Heidi Zengerle (Schauspielerin) und Franz-Josef Becker (Performance-Künstler) unterstützt.
Kurt-Tucholsky-Oberschule
„Institut für Einsamkeit“
Was unterscheidet Alleisein vom Einsamsein? Kann ich einsam sein, auch wenn ich nicht alleine bin? Wie entsteht Einsamkeit? Das „Institut für Einsamkeit“, das während der Pandemie gegründet wurde, widmet sich genau diesen Fragen und untersucht mit Hilfe auserwählter Probanden die Ursachen und Auswirkungen von Einsamkeit. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen entwickeln die Mitarbeiter Methoden und Techniken, die dazu dienen, mit dem Thema konstruktiv umzugehen. Präventiv werden dazu interaktive Workshops angeboten. Denn: Nach der Pandemie ist vor der Pandemie.
13 Schüler*innen der 12. Jahrgangsstufe der KTO erarbeiten partizipativ im Rahmen eines DS-Kurses eine Performance zum Thema Einsamkeit nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Pandemie.
Künstlerisch unterstützt werden sie dabei von Meike Schroedter (Lehrerin) und Franz-Josef Becker (Performance-Künstler).
Fritz-Karsen-Schule
Gegenerzählung ist ein experimentellen Filmworkshop und beschäftigt sich mit der Haltung der SchülerInnen mit der Diskriminierung. Erwartete und Unerwaretet, Dialog in Team, Rollen an Ort gebunden, und Handlungsperspektiven sind die Themen und Rollenaustausch, sind die Themen, die SchülerInnnen mit Ihrer eigene Narrativen in Form von Fotofilm, Pixelation (Stop-Motion technik) und weitere Techniken umsetzen.
Bettina-von-Arnim-Schule
1. Projekt
Die Schüler:innen eines Projektkurses (8.Jhg) der Bettina-von-Arnim-Schule arbeiten mit der Musikerin und Schauspielerin Thi Le Thanh Ho im Teilprojekt „Mitmischen heißt streiten lernen!“ an ihren Stoffen. Sie haben sich dazu entschieden, Filme zu drehen und gehen jetzt „full-in“: es sind drei teilweise sehr persönliche Storylines entstanden, in denen es um Freund:innen, die zu Konkurrenti:nnen auf Leben und Tod werden, um Waffenbesitz in einer Urlaubs-Clique und um eine Vater-Sohn Geschichte, in der die Protagonisten um die Herrschaft eines Königreichs ringen, geht. Allen drei Drehbüchern gemeinsam sind Kämpfe und Konfliktsituationen. Zur Vorbereitung für den Dreh der Action-Szenen haben sie Damun Bagheri, einen Kampf-Choerographen dazugeholt und gelernt, dass im Film kämpfen viel mit Absprachen und dem richtigen Timing zu tun hat.
Thi Le Thanh Ho schreibt (Lied)Texte, komponiert, arbeitet vor der Kamera für Film und Fernsehen und ist Mitglied des Künstler*innenkollektivs „parallelgesellschaft“.
2. Projekt
Wir arbeiten gemeinsam an drei Kurzfilmen, deren Drehbücher die Schüler:innen des 8. Jahrgangs der Bettina-von-Arnim-Schule selbst schrieben. In den Filmen werden persönliche Geschichten in Fantasy-Abenteuern verarbeitet und umgesetzt. Rassismus und Eltern-Kind-Konflikte sind u.a. zentrale Themen, die von den Jugendlichen in den Projekten bearbeitet werden.
Dabei drehen wir unter anderem vor einem Greenscreen, um interessante szenische Hintergründe einbauen zu können ohne aufwendige Kulissen zu erstellen.
Begleitende Künstlerin: Thi Le-Thanh Ho (Songwriterin, Sängerin, Schauspielerin), Begleitende Lehrkraft: Matthias Franke